Jagdkönige pflanzen Obstbäume/Stefan Hanhart spendet 50. Exemplar zur Biotopverbesserung
Aus der vor zwölf Jahren geborenen Idee ist eine umfangreiche Initiative entstanden, die inzwischen zur guten Tradition geworden ist: Bei einer kleinen Zeremonie hat Stefan Hanhart als aktueller Jagdkönig der Dezember-Jagd auf dem Hof Vornholt jetzt in der Bauernschaft Schuter den 50. Obstbaum gepflanzt, damit die vorhandene „Majestäten-Galerie“ bereichert und einen Beitrag zur Biotopverbesserung geleistet.
Es gehört zum Brauchtum (Jagdtradition), bei Treibjagden auf Niederwild einen Jagdkönig zu küren. Bei den Dezember-Jagden auf dem Hof Vornholt wird die Majestät mit einer Königskette gewürdigt, also besonders geehrt. Der Auserkorene kann sich in privater Atmosphäre im Gartenhaus auf dem Hof nicht mit dem Spendieren einer „Runde“ für die Auszeichnung bedanken. Deshalb bekommt der König die angenehme Bürde auferlegt, einen Obstbaum aus alten Sorten zu stiften. Dieser soll einen Beitrag zur Biotoppflege leisten und lange an den denkwürdigen Tag erinnern, denn die Königskette nebst Einladung zur nächsten Jagd ist ein einmaliges Erlebnis. Kaiser unter Königen gibt es hier nicht. Zugleich ist jeder Baum eine jahrzehntelange Erinnerung an den Spender.
Da beim Start der neuen Tradition – erster Spender war im Frühjahr 2012 Reinhard Schulze Tertilt – nicht ein einzelner Baum allein am Wegesrand stehen sollte, haben die damaligen und heutigen Beständer (also die Ausrichter der Jagd) sowie junge, nachrückende und unterstützende Jäger und Naturliebhaber ebenfalls Exemplare heimischer Obstsorten gespendet. Inzwischen können an der Hofzufahrt bereits Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kirschen geerntet werden. Da im Laufe der Jahre nur zwei Bäume eingegangen sind, die natürlich umgehend ersetzt wurden, und es etliche zusätzliche Stifter gab, sind inzwischen 50 Exemplare gepflanzt worden. „Verantwortungsbewusste Jagd, intensive Biotoppflege und Rücksichtnahme auf die Belange der Natur sorgen für eine Artenvielfalt, von der Flora und Fauna profitieren“, erklärt Jagdpächter Bernhard Vornholt, der als Freund und Kenner alter Obstbausorten die Pflanzen hegt und pflegt. „Je enger Flächeneigentümer und Jäger zusammenarbeiten, um so besser kann die Vielfalt in der Natur gefördert werden“, erläutert Jagdgenossenschaftsvorsitzender Berthold Markfort, der selbst einen Grünzug am Wegesrand für die Bepflanzung zur Verfügung stellt.
Bereichert wird die „Majestäten-Galerie“ übrigens von einem „grünen Schaufenster“, einer Informationstafel an der Wegegabelung, die Interessierten Antworten zu Fragen zur Jagd und zum Naturschutz gibt. Dass dort ein großes Insektenhotel einen passenden Standort bekommen hat, ergänzt das „natürliche Ensemble“.
Quelle: Robert Vornholt

Der 50. Obstbaum wurde jetzt in Privatinitiative in der Everswinkeler Bauernschaft Schuter gepflanzt. Es wirkten dabei mit: Lotte und Andreas Vornholt (von links), Franz-Josef Rutsch, Bernhard Vornholt, Jagdkönig Stefan Hanhart, Robert Vornholt und Berthold Markfort. Fotos: Vornholt


Alte Obstsorten werden bei der „Majestäten-Galerie“ gepflanzt. Die Rote Sternrenette gilt als „der klassische Weihnachtsapfel“.
