Reviergang mit dem Hegering

Everswinkel – Ganz still mussten die Kinder auf dem Hochsitz sein, um Wildtiere im Wald zu beobachten. Rehe, Fasane, Hasen und Kaninchen konnten sie beobachte, dazu viele Singvögel.  Der Hegering hatte den Nachwuchs eingeladen und ihm einen spannenden unvergesslichen Nachmittag bereitet.

Jäger ins Revier begleiten und auf dem Hochsitz Wildtiere beobachten – zu diesem besonderen Naturerlebnis hatte der Hegering Everswinkel jetzt Kinder im Grundschulalter eingeladen. „Wir wollen den Nachwuchs für die Natur sensibilisieren“, erklärte Hegeringleiter Josef Thiemann, der diese Veranstaltung gemeinsam mit Ina Siemann organisiert hatte. Außerdem wollten sie den jungen Gästen noch etwas besonders in den Sommerferien bieten.

Die Mädchen und Jungen sollten Wildtiere in Freiheit einmal ganz in Ruhe beobachten dürfen. Doch bevor es losging, zeigte Thiemann den Kindern in der Rollenden Waldschule, die zahlreiche ausgestopfte heimische Tierarten beherbergt, welche Tiere ihnen unterwegs begegnen können und woran sie zu erkennen sind. Hase und Kaninchen sehen sich auf den ersten Blick ähnlich. Doch der Hase habe längere Ohren und längere Beine, wusste ein Junge.

Marderhund, Dachs und Waschbär seien sich von der Größe durchaus ähnlich, erklärte Thiemann, aber in der freien Natur seien die beiden Erstgenannten nur selten zu sehen, weil sie sehr scheu seien. Der freche Waschbär allerdings, der in einigen Regionen durchaus häufig vorkomme, sei kein heimisches Tier, sondern ein Einwanderer aus Amerika. „Der wohnt bei meiner Tante als Haustier auf dem Dachboden“, erklärte ein Kind. Auch dort sei er gelegentlich zu finden, stimmte Thiemann zu.

In der Waldschule konnten die Kinder auch einmal verschiedene Tiere anfassen und feststellen, wie sich das Fell oder Gefieder anfühlen. Außerdem zeigte Thiemann ihnen, woran sie heimische Greifvögel unterscheiden können. Was aber nicht immer ganz einfach ist, wie der Experte seinen Gästen erläuterte. Der junge Hühnerhabicht und ein Mäusebussard sehen sich sehr ähnlich. Die Arten sind nur an der Augenfarbe zu unterscheiden. Erst wenn der Hühnerhabicht ausgewachsen sei, lasse er sich mit einem quer gestreiften Brustgefieder vom Bussard einfacher unterscheiden.

Thiemann war zuversichtlich, dass sich einige der Tiere, die die Kleinen nun ganz hautnah gesehen hatten, auch in den Revieren blicken lassen. „Aktuell ist die sogenannte Blattzeit, in der die Böcke auf der Suche nach Partnerinnen sind.“ Und tatsächlich. Viele Kinder konnten auf den Hochsitzen Rehwild beobachten. Zudem gab es zahlreiche Vögel, von denen die Mädchen und Jungen viele erkannten. „Wir haben sogar eine Feldlerche gesehen“, freute sich Thiemann im Anschluss. Zwei bis drei Kinder nahm jedes Hegeringmitglied mit auf den Hochsitz. Drei der Jäger hatten auch ihre Hunde dabei, denn die begleiten ihre Besitzer immer gerne ins Revier. Die Kinder freuten sich, Dackel Olli, Deutsch Drahthaar Albert und den Weimaraner Findus kennenzulernen.

Aber nicht alle Kinder hatten Glück, und vor ihrem Hochsitz war etwas los. Die gingen dann mit ihrem Betreuer auf die Pirsch in den Wald. Dort gab es auch viel zu sehen und zu erleben. Wieder zurück auf dem Hof Thiemann konnte sich der Nachwuchs nach dem stundenlangen Stillsitzen erst einmal richtig austoben. Außerdem gab es Grillwürstchen und kühle Getränke. Zum Abschluss waren auch die Eltern wieder eingeladen. Thiemanns Resümee: „Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, die wir garantiert wiederholen.“

Quelle: https://www.wn.de/muensterland/kreis-warendorf/everswinkel/rehe-in-freier-wildbahn-beobachten-2798141?pid=true

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